für meine Kinder  
   
     
   
   
 
 
 
 
         
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                                            Thomas Alteck

An Herrn Taxis
Richter am Amtsgericht
- Familiengericht -
Osianderstr.14
7032 Böblingen


Betr. Alteck/Alteck
                                                         6.8.92

 

Sehr geehrter Herr Taxis,

ich bin absolut fassungslos. Das betrifft sowohl das Ergebnis der gestrigen Entscheidung als auch die Tatsache, dass sie ohne Anhörung meiner Person zustande kam. Die vollkommene Mißachtung und Entmündigung des sorgeberechtigten Vaters durch das Jugendamt ist ein skandalöser Vorgang ohne Beispiel. Das Jugendamt hatte gestern bereits alle Informationen.

>> Wenn meine Frau seit November letzten Jahres davon überzeugt wäre, dass ihr der heilige Geist erschienen ist, wäre sie bereits seit 8 Monaten in Behandlung. Da sie von sexuellem Missbrauch überzeugt ist, muß ich seit der Zeit erleben, dass der Rechtsgrundsatz, nachdem jemand solange unschuldig ist, bis dass das Gegenteil bewiesen ist, nicht mehr gilt. <<

Zur Zeit bin ich nicht anwaltlich vertreten, da ich Herrn Dr. Raiser erst Freitag, den 7.8. wieder treffen werde. Wegen der akuten Gefährdung der Kinder habe ich den in Anlage beigefügten Schriftsatz selbst formuliert. Möglicherweise können Sie aufgrund dieses Schriftsatzes umgehend eine Sorgerechtsentscheidung treffen und die ausstehenden, sowie die gegebenenfalls zusätzlich erforderlichen Gutachten für die Überprüfung des Sorgerechts zum Zeitpunkt der Scheidung heranziehen.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung bin ich in größter Sorge und Verzweiflung. Meine Sorge gilt in erster Linie den Kindern, aber auch der zukünftigen Wohnung. Da meine Frau das gemietete Anwesen verwahrlosen läßt, die seit Monaten überfällige Tankreinigung nicht in Auftrag gibt und zerschlagene Fenster nicht ersetzt, werde ich eine Kündigung nicht mehr lange verhindern können. 

Letztlich mache ich mir auch um die wirtschaftlichen Zukunft Sorgen. Ich denke, dass mein Arbeitgeber meine unproduktive Verfassung nicht mehr lange tolerieren wird und befürchte, daß ich letztendlich ohne Wohnung und ohne Arbeit bin; dafür aber die Kinder habe, da ich davon ausgehe, dass für meine Frau eine stationäre Unterbringung zumindest vorübergehend unvermeidlich sein wird.

Mit freundlichem Gruß




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