für meine Kinder  
   
     
   
   
 
 
 
 
         
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Erklärung

 

Nicole Schaten war von März bis Dezember 1992 Babysitter im Haushalt Ute Alteck. Sie war regelmäßig an mindestens 2 Tagen in der Woche im Haus.

Ihre Aussagen aus einem dreistündigen Gespräch sind hier thematisch zusammengefaßt.

 

Haushalt:

Hier hätte das Jugendamt die meiste Zeit nicht hereinkommen dürfen. In den Kinderzimmern mußte man immer über alles hinwegsteigen, da sah es immer aus, als ob eine Bombe eingeschlagen wäre. Wenn ich den Kindern etwas zu essen machen sollte, habe ich erst einmal eine Stunde die Küche aufgeräumt und oftmals drei Tage alte Essensreste weggeworfen - Sachen die Ute immer wieder aufgewärmt hat. Oftmals habe ich 2 oder 3 Stunden gebügelt damit ich für mich Platz auf dem Wohnzimmertisch hatte. Ute hat immer nur gesagt, dass sie Bügeln muß, wenn ich eine Woche später kam, waren die Sachen immer noch da. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie die Anziehsachen der Kinder wieder aus der Schutzwäsche herausgenommen hatte. Im Bad lagen Fön und Kamm auf dem Boden usw.


Essen:

In der Küche standen immer Essensreste. Die Spülmaschine war nie ausgeräumt. Im Kühlschrank gab es verdorbene Lebensmittel. Einmal habe ich den Kindern Brote gemacht, da haben wir später festgestellt, dass die Wurst schimmelig war. Ute ging mehrmals in der Woche nach der Schule mit den Kindern zu Mc Donalds, weil sie keine Lust zum Kochen hatte.


Sexueller Missbrauch:

Andauernd hat Ute mich auf irgendwelche Äußerungen oder Verhaltensweisen hingewiesen, die angeblich Zeichen dafür seien, dass Anna sexuell missbraucht sei. Ich konnte das nicht nachvollziehen. Die Kinder wollten es auch nicht mehr hören. Sie kamen immer wieder zu mir und sagten: Die Mama hat dies oder jenes gesagt - stimmt das? Ich habe ihnen gesagt, sie müssen sich eine eigene Meinung bilden. Anna war immer nachdenklich, wenn Ute so etwas gesagt hat. Maria still. Einmal war Maria in ihrem Zimmer und hat fürchterlich herumgetobt und mit einem Schuh nach mir geworfen, als ich die Treppe hoch kam. Ich habe sie zur Rede gestellt und sie hat mir geantwortet: "Du hast doch gesagt, ich muß mir eine eigene Meinung bilden." Da hatte Ute sich wieder über Gespenster und ein silbernes Band (zum Fesseln) beim Missbrauch geäußert.

Irgendwann war es mir zu bunt. Da habe ich Ute gesagt, dass ich selber missbraucht worden bin. Von da an hat sie nie wieder gesagt, dass ihr die Kinder erzählt hätten, dass ... Ich hatte den Eindruck, dass sie sich irgendwie ertappt vorkam. Statt dessen hat sie mich bedrängt und gebohrt, dass ich ihr von meinen Erfahrungen erzähle.


Ute:

Sie hat einen ungeheueren Männerhaß und leidet unter krankhaften Verfolgungswahn. Als Annas Katze Anfang November weg war hat sie gesagt, dass sei Thomas gewesen, um die Familie zu terrorisieren. Von der Nachbarin fühlte sie sich immer beobachtet und sie hat mir gesagt, dass die Frau Gsell in Thomas Auftrag spioniert. Einmal hat sich die Haushaltshilfe, Frau Radic sehr lange mit Frau Gsell unterhalten. Das gefiel Ute gar nicht. Daraufhin traute sie auch Frau Radic nicht mehr und hat sie wohl entlassen.

Die Kinder durften nur im Garten spielen wenn Ute dabei war. Sie hat mir immer erzählt, dass die Kinder schreckliche Angst vor Thomas haben. Wenn sie abends nach Hause kämen, dann würden sich alle Kinder aus Angst an sie klammern. Das ist totaler Unsinn. Wenn ich abends mit den Kindern beim Bauern Milch holen war, haben sie sich völlig frei bewegt und keinerlei Angst gehabt. Ute vermutete Thomas hinter jedem Baum. Anna hat einmal geäußert, dass sie Angst hat, dass Thomas nachts kommt und klingelt. Daraufhin habe ich sie gefragt, ob sie das schon erlebt hat. "Nein", war die Antwort, "aber die Mama erzählt das." Ute meinte auch immer, dass ihre Eltern mit Thomas unter einer Decke stecken.


Gespenster:

Ute erzählte immer, dass die Kinder nachts von einem Gespenst träumen. Wann immer ich hier geschlafe habe, haben die Kinder durchgeschlafen. Ute läuft mit einer Rolle von Bildern herum, auf denen Gespenster gemalt sind. Die schaut sie sich den ganzen Vormittag an und erklärt immer was wie auf sexuellen Missbrauch deutet.

Auf Nachfrage: Ich weiß nicht, ob die Bilder von den Kindern sind. Ich habe die Kinder nie ein Gespenst malen sehen und ich habe viel mit ihnen gemalt. Sie haben mir auch nie erzählt, dass sie von einem Gespenst geträumt hätten.

Ich zeige ihr ein Bild von einem Gespenst, das Ute in ihr Tagebuch gemalt hat. "Ja, so sehen die Bilder auch aus", ist ihre Antwort.


Kinder und Vater:

Die Kinder haben nie ein böses Wort über Thomas verloren. Als er einmal da war, um Sachen abzuholen, hat Ute gesagt: "Nimm' schnell die Kinder und geh' hoch mit ihnen. Die Kinder haben mich dann gefragt, ob sie am Fenster gucken dürfen. Das habe ich ihnen erlaubt. Da haben sie ganz stolz erzählt: "Das ist unser Papa." Ich hatte die strickte Anweisung die Kinder nicht ans Telefon zu lassen. Einmal hat Thomas angerufen. Anna hätte gerne mit ihm sprechen wollen. Die Kinder haben so fröhlich von dem Aufenthalt mit Thomas auf Texel erzählt. Insbesondere Yvonne hat eine Zeit danach ganz viel gesprochen - es muß ihr unheimlich gut gefallen haben.

Die Kinder haben sich immer riesig auf die Besuchstage gefreut. "Freitag darf ich wieder den Papa sehen." Ute hat sie immerzu bedrängt in der Weise: "Ihr wißt, dass wir da nicht hin müssen. Wenn ihr nicht wollt, dann gehen wir nicht." Immer wieder, jede Woche. Im Beisein von Ute haben die Kinder nicht von den Besuchstagen gesprochen, doch wenn sie fort war haben sie spontan erzählt. Wir haben mit dem Papa gespielt. Yvonne ist tagelang ganz stolz mit der Laterne herumgelaufen und hat immer gesagt: "Die hat der Papa mit mir gebastelt." Ute tobte immer und meinte. "Ich habe die Schnauze voll - ich muß es immer ausbaden, wenn die Kinder den Vater getroffen haben - dann geht es ihnen immer schlecht."


Kinder und Mutter:

Maria ist im Beisein von Ute immer zurückhaltend, sonst ist sie ganz ausgelassen und sucht immer Zärtlichkeit. Yvonne ist eher still, bis auf die Zeit nach Texel. Anna ist immer nachdenklich wenn Ute etwas sagt. Auf Nachfragen: Ute kümmert sich nicht um die Kinder. Sie hat nie mit ihnen gespielt oder gebastelt, das war immer ich. Ihr Standardspruch war: "Macht was ihr wollt, aber laßt mich in Frieden. Ich will meine Ruhe haben." Um die Hausaufgaben hat sie sich auch nicht gekümmert, die habe ich abends mit den Kindern gemacht. Wenn ich mittags hier war, habe ich die Kinder nie Hausaufgaben machen sehen.


Sonstiges:

Auf Nachfrage wie denn der Alltag aussah, dass weder geputzt noch aufgeräumt wurde. Ute hat die Kinder zur Schule gebracht, danach hat sie mit KOBRA oder mit jemandem aus dem KI telefoniert, dann hat sie die Bilder angeschaut und ihre Schlüsse gezogen, hat die Kinder abgeholt und war mit ihnen bei Mc Donalds und anschließend bei KOBRA zur Therapie oder Reiten, danach war bereits Abendbrotzeit. Am Wochenende war immer eine Freundin da.


Ute und Thomas:

Über Thomas hat sie immer wieder fürchterlich geschimpft - im Beisein der Kinder hat sie sich nicht gezügelt. "Scheißkerl, Arschloch, verdammter Idiot, riesengroßer Mißtkerl" waren ihre Lieblingsausdrücke, meist wenn sie mit ihrer Anwältin oder dem Jugendamt telefoniert hatte. Sie hat gesagt, dass Thomas das Saxophon nie zurückkriegt und außerdem: "Thomas hat den Krieg gewollt - nun kriegt er ihn auf meine Weise."

Sie hat erzählt sie sei Lehrerin für Deutsch, Kunst und Biologie. (richtig ist: Chemie und Biologie) und die IBM hätte Thomas wegen Unzuverlässigkeit gefeuert, darum kriege sie keinen Unterhalt. Sie hat mich auch gefragt, ob mein Vater Einfluß bei der IBM hat, um Thomas die Hölle heiß zu machen.

Ute hat immer das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf wächst. Sie meinte immer, das wird ihr alles zuviel.
Ich finde an ihr ist Hopfen und Malz verloren, sie ist so voller Widersprüche.

Einmal ging es Maria nicht gut, nachdem sie die schimmelige Wurst gegessen hatte. Da habe ich ihr eine Wärmflasche gegeben und Maria erzählte: "Die Mama gibt uns dann immer Zäpfchen und Tabletten." Das kam mir merkwürdig vor. Die Kinder mußten auch immer Bachblütentee trinken, dabei käme es genau auf die Proportionen an, hat mir Ute immer erzählt.

Datum / Unterschrift




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