Von: Thomas Alteck
An: Oberlandesgericht Karlsruhe
Sorgerecht Alteck ./. Alteck
Sehr geehrter Dr. Knaup,
ich wende mich heute mit einem persönlichen Brief an Sie, weil ich eine Katastrophe befürchte, wenn der Prozeß seinen formalen Lauf nimmt.
Die Auseinandersetzung war jahrelang davon geprägt, dass man mir nicht geglaubt hat. Die zugrundeliegende
Psycho-Logik ist nachvollziehbar: Wer vom Missbrauchsgeschehen überzeugt war, meinte, ich versuche die
Kindesmutter als geisteskrank zu diffamieren - wer nicht an Missbrauch glaubte, hielt mich für schwer gekränkt
und befand, dass ich mit ebenso großem Kaliber zurück zu schießen versuche. Eindringlich bitte ich Sie, diesen
Fehler nicht zu wiederholen.
Sollte sich das Gutachten gegen den Verbleib der Kinder bei der Mutter aussprechen, darf die Mutter dies nicht vorab erfahren!
Augenblicklich sprechen sich die Kinder gegen einen Kontakt mit mir aus, aber sie haben keine Angst vor mir.
Die Mutter ist - aufgrund Ihrer Psyche- in der Lage, binnen 14 Tagen eine Atmosphäre zu schaffen und auf die
Kinder zu übertragen, der zufolge diese sich eher ins offene Feuer oder von einer Brücke stürzen würden, als mit
mir in Kontakt zu kommen.
Ich flehe Sie an, das ernst zunehmen. Wenn die Mutter Gelegenheit dazu bekommt, ist der Prozeß, der zu Panik in den Kindern führen wird, irreversibel.
Seien Sie versichert, dass dies kein Hirngespinst von mir ist. Ich habe 7 Jahre an der Seite der Mutter gelebt. Im Umgang mit ihr fing ich an, an meiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln. Unsere Ehe ging kaputt, weil ich mich aufgrund meines -erwachsenen- Intellekts letztlich nicht in ihren Wahn habe einspinnen lassen. In der Vergangenheit habe ich ein viel beachtetes und verantwortungsvolles Buch geschrieben, dessen Inhalt nicht allein meine Geistesleistung war. Ebenso ist die nun geäußerte Befürchtung das Produkt von Gesprächen mit Psychologen und Psychiatern, auf deren professionelle Hilfe ich hier angewiesen bin.
Nun werden Sie sich vermutlich fragen, wie es denn weitergehen kann. Dazu habe ich mir selbstverständlich Gedanken gemacht. Der sicherste Weg, wäre der über einstweiligen Rechtsschutz. Das würde erlauben, ohne Vorwarnung auf die Kinder "zuzugreifen". Für unsere Töchter wäre es ein Schock - es ist daher nur der sicherste, nicht der beste Weg.
Wünschenswert wäre eine Verhandlung. Auch wenn die heutigen Kinder nicht obrigkeitsgläubig sind, so bin ich mir doch sicher, dass ein gediegener Gerichtssaal sowie Richter und Anwälte in Robe eine beeindruckende und nachhaltig überzeugende Atmosphäre schaffen. Die Kinder sollten im Zuschauerraum sitzen und Gelegenheit haben, das Gericht zu hören, und die Reaktion der Mutter zu beobachten.
Was Sie sich nicht werden vorstellen können. Ich sage hier voraus, dass die Mutter nicht in Panik gerät. Sie würde den Verlust des Sorgerechts mit stoischer Gelassenheit
zur Kenntnis nehmen. Zänkisch die Verantwortung ihr das, was in Zukunft passiert.
gez.
Thomas Alteck
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