Jutta Behring 15.02.1993
E I D E S S T A T T L I C H E E R K L Ä R U N G
Das Haus Strasse, Plz - Ort wurde in einem unvorstellbaren
Chaos und Schmutz vorgefunden. Dieser Zustand, nach nur viermonatiger
Benutzung durch die Antragsgegnerin hat nichts mit Unordnung oder
"kleinbürgerlichen Ordnungsmaßstäben" zu tun, wie es Prof. Täschner
in seinem Gutachten mutmaßte.
Allein das Aufräumen und Reinigen von Küche und Bad erforderte mehr
als 30 Stunden Arbeit. Es gab keinen Schrank in dem nicht zahlreiche
Gegenstände aus anderen Räumen waren. Das Aufräumen erforderte in
erster Linie ständig Entscheidungen im Sinne: das gehört ins Bad,
das ins Kinderzimmer, das in den Wohnzimmerschrank, das ist ein
Kleidungsstück der Kinder, das ist Werkzeug aus der Garage etc. In
den beiden Räumen vielen 4 große Müllsäcke Abfall an: leere
Verpackungen, verdorbene Lebensmittel, kaputte Kleinteile, alte
Zeitschriften etc.
Unter hygienischen Gesichtspunkten war ein Wohnen nach meinen
Maßstäben mehr als bedenklich. Es gab viele verdorbene Lebensmittel,
der Kühlschrank war schimmelig, Gefriergut unsachgemäß -
unverschlossen - gelagert. Ich fand einen Topf voll mit einer
gekochten Mahlzeit - schimmelig, eine Einkaufstasche voll mit
Lebensmitteln, Obst und Gemüse - niemals ausgepackt und schimmelig.
In den Kinderzimmern lagen vertrocknete Kekse und Brotreste umher.
Ferner gab es einen großen Eimer mit verschimmelten und angegorenen
Kastanien. Im Bad war der Urin im Töpfchen eingetrocknet. Im
Vorratskeller - jede Menge Schimmel. Im gesamten Haus haben sich
bislang 12 Maschinen Schutzwäsche zusammengefunden. Die meisten
Blumen sind vertrocknet.
Alles war äußerst stark verschmutzt, viele Dinge sind defekt. Darüber
hinaus ist es bemerkenswert, dass sich im Haus 38 ungeöffnete Briefe
an die Antragsgegnerin - seit Aug. '92 - befanden, 12 Wäschekörbe,
27 überzählige Blumenübertöpfe und 122 Medikamente, obwohl im
August keine Medikamente mehr im Haus waren. In allen Räumen
befanden sich Unmengen von Kerzen. Abschließend ist zu bemerken,
dass immer wieder Dinge ins Auge stechen, die zweckentfremdet wurden
oder unsachgemäß behandelt wurden.
Sowohl aus gesundheitlicher Sicht, als auch unter dem Sozialaspekt
'Ordnung' sehe ich eine Gefährdung im Verbleib der Kinder bei der
Antragsgegnerin.
Nach einer Belehrung über die Folgen einer falschen eidesstattlichen
Erklärung versichere ich hier durch meine Unterschrift an
Eides statt, dass der geschilderte Zustand den wahren Gegebenheiten
entsprach.
Jutta Gehring
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