Thomas Alteck
An Herrn Taxis
Richter am Amtsgericht
- Familiengericht -
Osianderstr.14
7032 Böblingen
Betr. Alteck/Alteck
2.7.92
Sehr geehrter Herr Taxis,
wenn Sie diesen Brief lesen, werde ich, gegen den Rat meines
Anwalts, bereits meine Kinder an mich genommen haben, da ich
keine andere Möglichkeit sehe, weiteren Schaden von ihnen
abzuwenden. Nach meinem Sorgerechtsantrag habe ich zunächst geglaubt,
dass nunmehr die Verantwortung für das Wohl der Kinder beim
Gericht liegt. Jetzt habe ich mich darauf besonnen, dass der
Ausdruck: 'Das Sorgerecht übertragen' in zweifacher Hinsichtirreführend ist.
Zum einen ist das Recht der elterlichen Sorge in erster Linie eine Pflicht der elterlichen Sorge, zum anderen kann das Gericht
nicht 'übertragen', da es dieses Recht nicht hat. Es kann nur
entscheiden, welcher Elternteil die Pflicht der elterlichen Sorge
in Zukunft allein haben soll. Von daher ist es falsch von Ihnen
zu erwarten, dass sie Annas 'Behandlung' bei KOBRA untersagen,
oder die Kinder von der Mutter trennen. Sie habe nach dem
Lempp-Gutachten definitiv keine Grundlage dafür.
Aus diesem Grund ist mein Handeln auch keine Kritik an Ihrem Prozeß, den sie mit größter Umsicht und Sorgfalt führen, wofür
ich Ihnen sehr dankbar bin. Es ist die Besinnung auf meine
Pflicht. Ich habe einen unverzeihlichen Fehler begangen, als ich
zunächst meine Aussperrung akzeptierte, weil ich den Kindern üble
Szenen ersparen wollte. Ich wußte es nicht besser, denn ich hielt
die Behauptung meiner Frau nicht für den Ausdruck einer aus
psychischen Problemen resultierenden Überzeugung, sondern für
eine schmutzige Verleumdung, die sie wegen der rechtlichen
Konsequenzen (_1579), nach Rücksprache mit einem Anwalt, wieder
fallen lassen würde.
Die Kinder, insbesondere Anna, sind mittlerweile neurotisch. Es ist nicht auszuschließen, dass die trauma-tischen Erfahrungen der
letzten 6 Monate nie mehr zu korrigieren sind. Ich kann nicht
länger zusehen, dass meine Frau
- sich mitsamt den Kindern von der Außenwelt abschottet
- Anna in eine unnötige und schädliche 'Therapie' schickt
- den Kindern den Umgang mit mir verweigert
- die Kinder in dem Glauben erzieht, dass ich ein Verbrechen
begangen habe und ich warte nicht darauf, dass sie, wie angekündigt,
- jetzt mglw. umzieht, um das Umgangsrecht zu unterlaufen
- auch Maria in eine sogenannte Therapie schickt
Mit der 'Reparatur' der bislang entstandenen Schäden bin ich sicher überfordert. Ich möchte daher so schnell wie möglich die
nunmehr erforderliche therapeutische Betreuung der Kinder, durch
die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Tübingen, oder
einen von dort empfohlenen Therapeuten.
Abschließend lassen sie mich noch erwähnen, dass der erste Termin
beim Kinderschutzbund nicht zustande gekommen ist, da meine Frau "keine Zeit" hatte, sie mußte an diesem Nachmittag zu KOBRA. Im
weiteren hat sie mir erklärt, dass ich nur Maria sehen werde, da
von den anderen Kindern nichts im Lemppschen Gutachten steht.
Ich verbleibe in großer Sorge,
mit freundlichem Gruß
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